Wie holt man das Maximum aus seinen Hörgeräten heraus?
Besser verstehen statt nur mehr hören
Ein Tipp von Kevin Oppel, Hörakustiker und Experte rund ums bessere Verstehen
Sie tragen Hörgeräte und haben das Gefühl „Da muss doch noch was gehen“? Den Anspruch, das Maximum aus Ihren Hörgeräten herauszuholen? Das zeugt von Ehrgeiz und ist eine der besten Voraussetzungen – Ihr Gehör kann nämlich trainiert werden. So viel schon vorab. Was Sie nicht wissen, ist, wo das Maximum liegt beziehungsweise ob es eventuell doch schon erreicht ist? Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Einerseits ergeht es vielen anderen Hörgeräteträgern genau wie Ihnen. Und andererseits gibt es Leute wie mich, die Sie bei der Entdeckung Ihres Hörpotentials gerne unterstützen.
Subjektives und objektives Maximum
Die Basis bildet Ihre ganz persönliche Definition von „Maximum“. Diese Einordnung ist subjektiv, getrieben von verschiedenen bewussten sowie unterbewussten Faktoren und bedarf einer Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der ganz persönlichen Erwartungshaltung: „Welche Ansprüche habe ich und sind diese zu meiner vollsten Zufriedenheit durch die Hörgeräteversorgung erfüllt?“ Oftmals ist es aber so, dass das subjektive Maximum weit unter dem liegt, was mit einer Hörgeräteversorgung erreicht werden könnte. Dafür braucht es Experten, die Orientierung bieten und das objektive Maximum bewerten können.
Erwartungen und der Ruf nach der „eierlegenden Wollmilchsau“
Die Liste verschiedenster Anforderungen, Erwartungen und Ansprüche heutiger Hörgeräteträger ist lang: Ein ganztägiges bequemes Tragen steht bei vielen ganz oben. Einen Punkt, den ich sofort unterschreibe – denn nur wenn die Hörhilfen den ganzen Tag im Ohr bleiben, kann das Gehör (in Verbindung mit gezieltem Training) überhaupt lernen, damit richtig umzugehen. Außerdem wünschen sich viele möglichst unsichtbare Geräte. Ein optimales Sprachverstehen in Ruhe und bei Störgeräuschen, am besten ohne unerwünschte hörbare Nebengeräusche. Weiter eine natürliche Klangqualität sowie umfangreiche Einstellmöglichkeiten auf den individuellen Hörverlust. Und nicht zuletzt eine einfache Handhabung. Allesamt für sich nachvollziehbare Ansprüche und Erwartungen, alle miteinander der Ruf nach der bekannten „eierlegenden Wollmilchsau“. Ob Hörgeräte alleine das wirklich alles leisten können?
Vom Hören und Verstehen
Betrachtet man Hören und Verstehen physiologisch, lautet die Antwort klar „Nein“. Warum? Die Ohren sind für das Hören zuständig, das Verstehen ist Aufgabe des Gehirns. Hörgeräte sorgen lediglich dafür, dass alles Gehörte wieder in korrekter Lautstärke überhaupt bis zum Gehirn weitergeleitet wird. Das Gehirn interpretiert das Gehörte, gibt ihm einen Sinn und ermöglicht das Verstehen. Hörgeräte gleichen demnach nur das Defizit der Ohren aus, nicht das Defizit des Gehirns. Oder anders gesagt: Hörgeräte sind keine Verstehgeräte! „Aber“ gerade deshalb ist es bei einer Erstversorgung mit Hörgeräten grundlegend, ein Hörtraining mit in die Hörgeräteanpassung einzubeziehen. Weil nicht die Ohren oder die Hörgeräte Schwierigkeiten verursachen beziehungsweise das genannte Maximum festlegen, sondern das Gehirn.
Verstehen trainieren
Hat das Gehirn als verarbeitender Teil unseres Gehörs seit längerem keine einwandfreien Signale mehr von den Ohren bekommen, hat es verlernt, wie verschiedene Geräusche klingen. Man spricht auch von einer sogenannten Hörentwöhnung. Vielleicht kennen Sie es aus eigener Erfahrung: Beim ersten Einsetzen von Hörgeräten ist alles erstmal laut oder viel. Das Gehirn muss wieder lernen, wie bestimmte Geräusche klingen und, um eine akustische Reizüberflutung zu vermeiden, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Gezieltes Hörtraining und Übungseinheiten bilden daher den Hauptbestandteil einer bestmöglichen, weil ganzheitlichen, Gehör-Rehabilitation.
Die Hörfilter auf dem Weg zum persönlichen Maximum
Um Wichtiges (z. B. Telefonklingen) von Unwichtigem (z. B. die eigenen Körpergeräusche) herauszufiltern, sitzen in unserem Gehirn sogenannte Hörfilter. Sie sind essentiell für das menschliche Hör- und vor allem Versteh-Erleben. Bei einem Hörverlust leiden diese Hörfilter und werden zurückgebildet. Deshalb hören Schwerhörige auch alle Geräusche gleichermaßen gut – beziehungsweise eben schlecht. Das Gehirn versucht so, das Defizit der Ohren zu kompensieren indem einfach alles Gehörte weitergeleitet wird, ohne zu unterscheiden was wichtig oder unwichtig ist. Da wird aus einer geselligen Runde dann schonmal mehr Frust als Lust. Für eine gute Hörgeräteversorgung ist es deshalb von grundlegender Bedeutung, den Hörverlust ganzheitlich zu versorgen und die Hörfilter im Gehirn für ein besseres Verstehen selbst bei Nebengeräuschen zu reaktivieren. Erfahrungsgemäß werden dadurch sowohl der Nutzen als auch die technischen Raffinessen von Hörgeräten für den Betroffenen erst in vollem Maß zugänglich. Und somit das persönliche Maximum hör- beziehungsweise erlebbar!
Kevin Oppel
lebt als gelernter Hörakustiker und Diplom-Betriebswirt (FH) seit fast 15 Jahren den praktischen und wissenschaftlichen Austausch zum Thema Hören, Tinnitus und ganzheitlicher Gehörrehabilitation. Sein Credo: „(Dazuge-)Hören ist Lebensqualität!“ Sein Weg dorthin: Methodische Herangehensweise und jede Menge Erfahrungen aus der Praxis.
„Ja. Ja, das werde ich machen.“ Damit schlägt er die Zeitung
zu, steht auf und geht zum Telefon. Er wählt die Nummer aus dem Artikel und
vereinbart einen Termin. Glücklich, das gelesen zu haben, nimmt er sich nun
einen Kaffee und eine weitere Zeitschrift.
Je früher, desto besser Demenz vorbeugen
Peter ist Mitte 50. Er ist Angestellter in einer Bank und
sehr beliebt bei seinen Kollegen und Kunden. Denn Peter ist immer freundlich
und fröhlich, hat zu fast jeder Frage eine Antwort und hilft auch mal bei
handwerklichen Themen. Er besitzt zusammen mit seiner Frau ein schönes kleines
Haus mit Garten. In diesem sitzt er sehr gerne, um vom Alltag auszuspannen und
wieder Energie zu tanken.
So auch heute. Gerade kam Peter von seiner Arbeit nach
Hause. Da er noch alleine ist, nimmt er eine Zeitschrift und legt sich damit in
die Hängematte in seinem Garten. Es ist ein schöner Sommertag mitten im August.
Die Sonne strahlt in voller Kraft, Vögel zwitschern und Libellen und
Schmetterlinge schwirren durch die Luft. Sträucher und Bäume geben ein tolles
Farbenspiel mit all den Früchten, die zwischen dem Grün der Blätter leuchten.
Peter genießt diese Idylle, atmet tief die laue Sommerluft
ein und schlägt die Zeitung auf. „So beugen Sie einer Demenz vor“, liest er in
der Zeitschrift. ‚Hm, so langsam muss ich mich mit solchen Themen auch befassen‘,
denkt er sich. Obwohl er sich lange noch nicht alt fühlt. Aber die Vorstellung,
sich im Alter an nichts mehr erinnern zu können, wirre zu reden und sich nicht
mehr orientieren zu können, verängstigt ihn. Deshalb möchte er wissen, was die
Experten hier im Artikel raten und liest weiter:
Auf Schwerhörigkeit testen, Demenz erkennen
Es gibt ca. 50 verschiedene Formen der Demenz, wobei die
häufigste die Alzheimer-Demenz ist. Sie hat einen Anteil von ca. 60-70 %. Weil
die Krankheit meist erst im höheren Alter auftritt, ist umgangssprachlich häufig
von Altersdemenz die Rede. [1]
Doch die Ursachen der einzelnen Formen sind vielfältig. Alzheimer
wird beispielsweise durch Eiweißablagerungen im Gehirn verursacht, die den
Stoffwechsel der Nervenzellen stören. Bei anderen Formen liegen
Durchblutungsstörungen vor. Gemeinsam haben alle Demenzerkrankungen, dass
Nervenzellen im Gehirn absterben und die Verbindungen zwischen den Zellen dauerhaft
verloren gehen. Dadurch kommt es schließlich zu den Symptomen einer Demenz. [2] [1]
Zunächst wird das
Kurzzeitgedächtnis geschädigt. Betroffene verlegen häufig Gegenstände, sie
können sich immer schlechter konzentrieren und werden vergesslich. Es fällt
ihnen immer schwerer, sich besonders in fremden Umgebungen zu orientieren. Auch
die Sprache leidet, wobei sich die Erkrankten selbst an alltäglich gebrauchte
Wörter nicht mehr erinnern können. [3]
Im späteren Verlauf wird das Langzeitgedächtnis in
Mitleidenschaft gezogen. Erinnerungen an Erlebnisse aus früheren Jahrzehnten
gehen verloren. Auch Angehörige werden immer weniger erkannt. Schreitet die
Krankheit noch weiter fort, bauen Betroffene zudem körperlich ab und benötigen
verstärkt Hilfe. [3]
Zusammenhang von Schwerhörigkeit und Demenz
Doch es gibt Möglichkeiten, diesem vorzubeugen. Eine davon ist es, Schwerhörigkeit zu vermeiden und zu behandeln. Denn laut einer Studie des Forscherteams von Frank Lin vom Johns Hopkins Center on Aging and Health in Baltimore/USA erhöht eine unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko von Demenz und Depression im Alter.
Hören findet zum Großteil im Gehirn statt. Das Ohr selbst
nimmt über das Außenohr die Geräusche der Umgebung auf, verstärkt sie im
Mittelohr über das Trommelfell und nochmals im Innenohr über die Hörschnecke.
Im Anschluss werden sie in elektrische Signale umgewandelt und so an das Gehirn
weitergeleitet. Hier werden alle eintreffenden Töne gefiltert, wodurch nur das
Wesentliche gehört wird. Erst dadurch wird es möglich, Gesprächen zu folgen und
die Fülle der Geräusche nicht als Lärm zu empfinden.
Tritt eine Hörminderung auf, gelangen nicht mehr alle Geräusche zum Hörfilter. Aus diesem Grund baut dieser ab, Nervenzellen gehen verloren und der Verzweigungsgrad des neuronalen Netzes wird reduziert. Er verliert an Leistungsfähigkeit und damit nach und nach seine Filterfunktion (s. Infokasten „Hörfilter“). Töne, Worte, Klänge und Emotionen werden nicht mehr entschlüsselt: Der Mensch wird unsicher, zieht sich zurück und kann in eine soziale Isolation geraten.
Dadurch ist das Gehirn weniger Reizen ausgesetzt, was zu
einem erhöhten Demenzrisiko und zu Einschränkungen in der geistigen
Leistungsfähigkeit führen kann. Gleichzeitig sind Menschen, die schlecht hören,
auch in ihrer räumlichen Wahrnehmung eingeschränkt. Denn das Gehör ist dafür
zuständig zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt und wie weit
entfernt es ist. Der Verlust dieser Fähigkeit verstärkt die Unsicherheit und
kann sich auf die Bewegungsabläufe auswirken.
Dieser Prozess ist reversibel, weshalb es sich lohnt, frühzeitig zum Akustiker oder Ohrenarzt zu gehen und einen Hörtest machen zu lassen.
Mit einem Hörtest Demenz vorbeugen
Denn Menschen, die (wieder) gut hören, senken ihr Risiko, an Demenz zu erkranken. Der Gang zum Hörakustiker kann somit eine Möglichkeit sein, den Ausbruch von Demenz zu verzögern. Experten raten: „Ein Hör-Check einmal im Jahr bringt Gewissheit über den Hörstatus. Wird dabei ein Hörverlust festgestellt, so sollte die Versorgung möglichst frühzeitig beginnen, damit das Gehirn die Informationen verarbeiten kann und nicht verlernt, mit den Sinnesreizen umzugehen.“ Das terzo-Zentrum empfiehlt, den Folgen eines Hörverlustes mit der Kombination aus der speziell entwickelten terzo-Gehörtherapie und Hörgeräteversorgung entgegenzuwirken.
Ein systematisches Gehörtraining kann dafür sorgen, diesen
Teufelskreis aus Hörverlust und Isolation durchbrechen. Es sorgt für geistige
Fitness, bis ins hohe Alter hinein, und kann so Demenz vorbeugen.
„Ja. Ja, das werde ich machen!“ Peter schlägt die Zeitung
zu. Er steht auf, geht zum Telefon und wählt die Nummer im Artikel. Sofort
vereinbart er einen Termin für einen Hörtest. Glücklich, das gelesen und sofort
gehandelt zu haben, nimmt er sich eine Tasse Kaffee und eine weitere
Zeitschrift und geht in seine Hängematte zurück.
Über terzo:
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise
lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör
trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die
Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten
zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000
Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der
deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus
einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen
wählen. www.terzo-zentrum.de
Works Cited
[1]
Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, “Demenzerkrankung – eine
Einführung,” [Online]. Available: https://www.wegweiser-demenz.de/informationen/medizinischer-hintergrund-demenz/demenzerkrankung.html.
[Accessed Juli 2019].
[2]
M. Feichter,
“Demenz,” 27 Februar 2018. [Online]. Available:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/demenz/. [Accessed Juli 2019].
[3]
Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, “Demenzsymptome,”
[Online]. Available:
https://www.wegweiser-demenz.de/informationen/medizinischer-hintergrund-demenz/demenz-symptome-und-verlauf.html.
[Accessed Juli 2019].
Die Vorstellung, sich im Alter an nichts mehr erinnern zu können, wirr zu reden oder sich nicht mehr orientieren zu können, verängstigt. Allzu oft verdrängen wir deshalb Krankheitsbilder wie das der Demenz aus unserem Alltag – zumindest so lange wir nicht selbst oder im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis davon betroffen sind. Dabei ist das Alter – entgegen landläufiger Meinung – längst kein zwingendes Kriterium für das Beginnen oder Fortschreiten einer Demenz.
Demenz
erkennen
Es
gibt circa 50 verschiedene Formen der Demenz, wobei die häufigste die sogenannte
Alzheimer-Demenz ist. Sie hat einen Anteil von rund 60-70 %. Weil die Erkrankung
meist erst im höheren Alter auftritt, ist umgangssprachlich häufig von
Altersdemenz die Rede.1 Doch die Ursachen der einzelnen Formen sind so
vielfältig wie das Krankheitsbild selbst. Alzheimer wird beispielsweise durch
Eiweißablagerungen im Gehirn, welche den Stoffwechsel der Nervenzellen stören, verursacht.
Bei anderen Formen liegen Durchblutungsstörungen vor. Gemein haben alle
Demenzerkrankungen, dass Nervenzellen im Gehirn absterben und die Verbindungen
zwischen den Zellen dauerhaft verloren gehen. Dadurch kommt es schlussendlich
zu den äußerlich erkennbaren Symptomen einer Demenz.2, 1 Zunächst
wird das Kurzzeitgedächtnis geschädigt: Betroffene verlegen häufig Gegenstände,
können sich immer schlechter konzentrieren und werden vergesslich. Es fällt
ihnen immer schwerer, sich besonders in fremden Umgebungen zu orientieren. Auch
die Sprache leidet, weil sich die Erkrankten an alltäglich gebrauchte Wörter
nicht mehr erinnern können.3 Im späteren Verlauf wird das
Langzeitgedächtnis in Mitleidenschaft gezogen. Dann gehen selbst Erinnerungen
an Erlebnisse aus früheren Jahren, etwa der Jugendzeit, nach und nach verloren.
Oder Angehörige werden immer seltener erkannt. Schreitet die Krankheit noch
weiter fort, bauen Betroffene zudem körperlich ab und benötigen neben der
sozialen verstärkt medizinische Hilfe.3
Zusammenhang
von Schwerhörigkeit und Demenz
Doch es gibt Möglichkeiten, dem Krankheitsverlauf vorzubeugen oder ihn abzumildern. Eine davon ist es, Schwerhörigkeit früh zu erkennen und gegebenenfalls entsprechend zu behandeln: Eine Studie des Forscherteams von Frank Lin vom „Johns Hopkins Center on Aging and Health“ in Baltimore/USA bestätigt, dass eine unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko von Demenz und Depression im Alter erhöht. Die Zusammenhänge sind durchaus greifbar: Hören findet zum Großteil im Gehirn statt. Das Ohr selbst nimmt über das Außenohr die Geräusche der Umgebung auf, verstärkt sie im Mittelohr über das Trommelfell und nochmals im Innenohr über die Hörschnecke. Im Anschluss werden sie in elektrische Signale umgewandelt und so an das Gehirn weitergeleitet. Hier werden alle eintreffenden Töne gefiltert, wodurch nur das Wesentliche gehört wird. Erst dadurch wird es möglich, Gesprächen zu folgen und die Fülle der Geräusche nicht als Lärm zu empfinden. Tritt eine Hörminderung auf, gelangen nicht mehr alle Geräusche zum Hörfilter.
Aus diesem Grund baut dieser ab, Nervenzellen gehen verloren und der Verzweigungsgrad des neuronalen Netzes wird reduziert (vgl. Absatz 1: Demenz erkennen). Der Filter verliert an Leistungsfähigkeit und damit nach und nach seine Filterfunktion. Töne, Worte, Klänge und Emotionen werden nicht mehr entschlüsselt: Der Mensch wird unsicher, zieht sich zurück und kann in eine soziale Isolation geraten. Durch die soziale Isoaltion ist das Gehirn zusätzlich weniger Reizen ausgesetzt, was wiederum zu einem erhöhten Demenzrisiko und zu Einschränkungen in der geistigen Leistungsfähigkeit führen kann. Gleichzeitig sind Menschen, die schlecht hören, auch in ihrer räumlichen Wahrnehmung eingeschränkt: Das Gehör ist dafür zuständig, zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt und wie weit entfernt es ist. Der Verlust dieser Fähigkeit verstärkt die Unsicherheit weiter und wirkt sich nicht selten negativ auf die Bewegungsabläufe aus. Im Gegensatz zur Demenz ist dieser Prozess reversibel, weshalb es sich lohnt, bereits frühzeitig Akustiker oder Ohrenarzt aufzusuchen.
Mit
einem Hörtest Demenz vorbeugen
Menschen, die (wieder) gut hören, senken damit auch ihr Risiko, an Demenz zu erkranken. Der Gang zum Hörakustiker kann somit eine Möglichkeit sein, den Ausbruch von Demenz zu verzögern. Experten raten deshalb zu einem jährlichen Hör-Check, welcher unkompliziert und mit wenig (Zeit-)Aufwand Gewissheit über den Hörstatus bringt. Wird ein Hörverlust festgestellt, sollte die Versorgung möglichst frühzeitig beginnen, damit das Gehirn die Informationen verarbeiten kann und nicht verlernt, mit den Sinnesreizen umzugehen. Ein systematisches Gehörtraining (z. B. von Terzo) mit ergänzender Hörgeräteversorgung hilft überdies dabei, den Teufelskreis aus Hörverlust und Isolation zu durchbrechen. So kann geistige (Hör-)Fitness bis ins hohe Alter hinein helfen, einer Demenz vorzubeugen.
Über terzo:
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise
lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör
trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die
Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten
zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000
Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der
deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus
einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen
wählen. www.terzo-zentrum.de
Haerkötter, C. (2001). Kognitive Verhaltenstherapie bei chronischem Tinnitus: Evaluation neuer Ansätze. Eine Studie zu potentiellen Therapieeffekten verbesserter Edukation und apparativer Versorgung mit therapeutischen Rauschgeneratoren. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sozialwissenschaften in der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Eberhard-Karls-Universität, Tübingen.
Hesse, G., & Schaaf, H. (2012). Manual der Hörtherapie (Bd. 1). Stuttgart: Georg Thieme-Verlag KG.
Nicht das Alter ist ausschlaggebend für eine Hörminderung, sondern die Belastung durch verschiedene äußere und innere Faktoren. Ein Hörverlust kann deshalb schon sehr früh auftreten. Er wird jedoch von den meisten Betroffenen ignoriert und trotz immer deutlich werdender Anzeichen nicht oder nicht adäquat behandelt. Mit entsprechenden Folgen.
Ursachen und Auftreten einer Hörminderung
Verursacht wird eine Hörminderung durch die mit dem Alter zunehmende Belastung des Ohres durch Schall, zum Beispiel Lärm im Berufsleben oder im Alltag. Aber auch andere Faktoren können eine Hörminderung hervorrufen: So können sich unter anderem Medikamente, Krankheiten oder Durchblutungsstörungen des Innenohres, aber auch Stress, eine unangepasste Ernährungsweise und altersbedingte Veränderungen im Hörsystem negativ auf das Hörvermögen auswirken.1, 2 Das Risiko, eine Schwerhörigkeit zu erleiden, steigt also natürlicherweise mit zunehmendem Alter. Doch Betroffene warten meist sehr lange – im Durchschnitt 10 Jahre – bis sie einen HNO-Arzt oder Akustiker aufsuchen beziehungsweise eine Hörgeräteversorgung in Anspruch nehmen.3, 4 Erst, wenn es „5 vor 12“ oder zu spät ist, wird schließlich im hohen Alter eine Erstversorgung mit Hörgeräten vorgenommen.
Anstrengung, Erschöpfung, soziale Isolation
Meist geschieht das Zögern zum Handeln nicht
aus Unwissenheit. Betroffene merken trotz schleichendem Prozess recht früh,
dass ihr Hörvermögen nachlässt.2 Sie
ignorieren es jedoch zunächst und ziehen sich häufig immer stärker aus der
Gesellschaft zurück: Gespräche fallen ihnen zunehmend schwer und es ist ihnen
peinlich, wenn sie vermehrt ihre Gesprächspartner nicht verstehen und
nachfragen müssen. Unterhaltungen zu folgen, benötigt viel Konzentration und
Aufmerksamkeit und trotzdem kommen die Betroffenen irgendwann nicht mehr mit. Oft
stellt sich deswegen bereits früh am Abend eine übermäßige Erschöpfung ein.
Tabuthema Schwerhörigkeit
Sich einen vermeintlichen Makel, eine Schwäche einzugestehen, bedarf persönlicher Stärke. Im Fall einer eintretenden oder fortgeschrittenen Hörminderung gleich doppelt: Neben der grundsätzlichen Angst oder dem Hemmnis vor Veränderung haftet der Schwerhörigkeit zusätzlich ein völlig überholtes gesellschaftliches Bild an: Es ist nicht „angesehen“ oder gar „schick“, Hörprobleme zu haben und entsprechende Hilfsmittel zu nutzen. Entgegen einer Brille, die nicht nur als Sehhilfe, sondern ebenso als modisches Accessoire gilt, bewirkt ein Hörgerät, dass dessen Träger als „alt“ abgestempelt wird. Dadurch wird Schwerhörigkeit zu einem Tabuthema, in Konsequenz der Hörverlust durch die Betroffenen so lange wie möglich ignoriert.2
Jeder Fünfte ist betroffen
Dabei stehen Betroffene nicht alleine da. Eine
Studie des Instituts für Hörtechnik und Audiologie der Jade Hochschule in
Oldenburg ergab, dass ausgehend von der Bevölkerungsstatistik 16,2 Prozent der
Erwachsenen in Deutschland an einer Hörminderung leiden. Das sind insgesamt
11,1 Millionen Menschen. Jährlich sollen zudem 150.000-160.000 Betroffene
hinzukommen, so die Prognose der Studie.5 Auch andere Untersuchungen
kommen zu gleichen oder ähnlichen Ergebnissen.2
Gesundheitliche Risiken durch Hörverlust
Die Studienergebnisse unterstreichen die
Wichtigkeit des Themas „Hören“ und die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung.
Denn neben dem sinkenden akustischen Verstehen gehen mit dem Hörverlust
zahlreiche weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen einher. Das Hörvermögen
dient der Orientierung, dem Richtungshören und dem Feststellen von
Entfernungen. Dies nicht mehr zu können, führt zu zahlreichen psychischen und
physischen Problemen: Beispielsweise kommt es zu einem kognitiven Abbau, dem
durch adäquate Hörgeräteversorgung entgegengewirkt werden könnte.6, 7
Die zunehmende berufliche, familiäre oder soziale Isolierung8, 1, 2 schränkt
das physische, emotionale und soziale Wohlbefinden der Betroffenen erheblich
ein.9, 10, 11 Damit sinkt automatisch auch die Lebensqualität –
insbesondere älterer Menschen – und führt zu einem wachsend schlechten
gesundheitlichen Allgemeinzustand, bis hin zu Gemütserkrankungen wie Depression
und Ängsten.12, 2
Hörverlust bewusst machen, aktiv werden
Der technische Fortschritt bei Hörgeräten kann kombiniert mit einer gezielten Gehörtherapie bereits frühzeitig individuelle Hörschäden beheben und damit gesundheitliche (Spät-)Folgen vermeiden. Tabus zu brechen, sich möglichst kurzfristig den Hörverlust bewusst zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, ist für Betroffene, Angehörige und die Gesellschaft unumgänglich: „Lebensqualität ist dazugeHÖREN!“
Über
terzo:
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise
lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör
trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die
Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten
zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000
Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der
deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus
einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen
wählen. www.terzo-zentrum.de
Literaturverweise:
Hellbrück, J. & Ellermeier, W., 2004. Hören – Physiologie, Psychologie und Pathologie. 2. Hrsg. Göttingen: Hogrefe-Verlag.
Lazarus, H. et al., 2007. Akustische Grundlagen sprachlicher Kommunikation. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
Anon., 2015. Deutsches Ärzteblatt, 112(19), S. 82.
Davis, A. et al., 2007. Acceptability, benefit and costs of early screening for hearing disability: a study of potential screening tests and models. Health Technology Assessment, 11(42).
von Gablenz, P. & Holube, I., 2015. Prävalenz von Schwerhörigkeit im Nordwesten Deutschlands, Ergebnisse einer epidemiologischen Untersuchung zum Hörstatus. HNO, Band 63, S. 195-214.
Lin, e. a., 2011. Hearing loss and incident demencia.. Arch Neurol, 65(2), S. 214-220.
Amieva, e. a., 2015. Self-reporting hearing loss, hearing aids and cognitive decline in elderly adults: a 25-year study. JAGS, Band 63, S. 2099-2104.
Zahnert, T., 2011. The differential diagnosis of hearing loss.. Deutsches Ärzteblatt Int., 108(25), S. 433-444.
Robert Koch-Institut, 2014. Ergebnisse der Studie “Gesundheit in Deutschland aktuell 2012”. Hörbeeinträchtigungen.
Robert Koch-Institut, 2006. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Hörstörungen und Tinnitus, Band 29.
Crews, J. & Campbell, V., 2004. Vision impairment and hearing loss among community dwelling older Americans: implications for health and functioning. American Journal of Public Health, 95(5), S. 823-829.
McCormack, A. & Fortnum, H., 2013. Why do people fitted with hearing aids not wear them?. International Journal Audiol., Mai, 52(5), S. 360-368.
Eine junge Frau fühlt sich ausgebrannt. Sie sitzt in ihrem
Wohnzimmer, fühlt sich leer und kraftlos. Ihre Gedanken schweifen ab. Sie denkt
an die Zeit zuvor, wieviel Energie sie doch immer hatte und wieviel Freude ihr
Kundentermine bereitet haben.
‚Muss ich wirklich zum Arzt gehen? Habe ich vielleicht
wirklich Burnout?‘ Diese Fragen stellt sie sich immer wieder. Sie will es nicht
wahrhaben.
Gedankenverloren blättert sie durch eine Zeitschrift, als ihr Blick an einer Annonce hängen bleibt. „Gutes Hören ist dazugeHÖREN“ – Ja, das ist, was sie will. Sie will wieder dazugehören.
Doch „gutes Hören“ hieße ja, sie würde jetzt schlecht hören. Kann das sein? Sie erinnert sich an die letzten Wochen. Wenn sie genau darüber nachdenkt, muss sie sich eingestehen, dass sie häufiger nachgefragt und das Gefühl hatte, alle um sie herum nuscheln. Aber schlecht hören? Das will sie nicht wahrhaben. Dann müsste sie ja Hörgeräte tragen. Nein, das will sie nicht.
Doch in der Nacht lassen sie die Gedanken nicht los. Sie
schläft unruhig. Immer wieder denkt sie an die schönen Zeiten und an ihre
jetzigen depressiven Gefühle. Immer wieder kommt ihr die Anzeige in den Kopf.
Immer wieder drehen sich ihre Gedanken um Burnout, Antriebslosigkeit und Hören.
Neue Wege gehen
Irgendwann setzt sie sich auf. Ihre Gedanken nerven sie. Sie nimmt sich die Zeitschrift wieder zur Hand, sucht die Anzeige heraus und liest von einer Gehörtherapie. ‚Vielleicht ist das ja wirklich die Lösung‘, denkt sich die junge Frau. ‚Probieren könnte ich es ja. Es kostet nichts und ist immer noch besser, als zum Psychologen zu gehen.‘
Ihrem Gefühl folgend geht sie am nächsten Tag zum Hörakustiker. Dort wird sie von einer freundlichen Mitarbeiterin empfangen, weshalb sie sich sofort wohl fühlt. Die junge Frau erklärt der Mitarbeiterin ihre Situation und hofft, nicht zum Psychologen geschickt zu werden. Doch die Hörakustikerin bedankt sich für das Vertrauen und bestätigt der Frau, genau den richtigen Weg gegangen zu sein.
Hörstress durch Fehlinformationen
Tatsächlich kann Hören Stress verursachen, erklärt die Beraterin. Dies geschieht, wenn eine Hörminderung einsetzt. Dadurch gelangen nicht mehr alle Töne in das Gehirn zum Hörfilter, es wird immer weniger gehört. Immer häufiger muss die betroffene Person nachfragen, immer genauer hinhören, um etwas zu verstehen. Das ist anstrengend und bedeutet Stress. Denn es werden zusätzliche kognitive Ressourcen und eine höhere Konzentrationsfähigkeit benötigt.
Gleichzeitig findet eine soziale Isolation statt. Zum einen
fühlen sich viele Betroffene in ihrer Kommunikation eingeschränkt. Es kommt zu
vielen Missverständnissen, Gesagtes können sie nicht verstehen. Das ist ihnen
unangenehm, weshalb sie immer häufiger Gespräche meiden. Aber auch durch die
Anstrengungen die akustischen Lücken zu füllen, ziehen sich Betroffene häufig
zurück, um wieder Kräfte zu sammeln. Sie können somit weniger am aktiven Leben
teilhaben.
Hinzu kommt häufig emotionaler Stress. Eigene Einstellungen,
Erwartungen und Befürchtungen erzeugen negative Gefühle. Zum Beispiel haben
Betroffene häufig Angst davor, dass andere schlecht über sie denken. Sie wollen
nicht noch einmal nachfragen oder befürchten, als alt zu gelten, wenn ihr
Hörvermögen nachlässt.
Die junge Frau nickt, als ihr die Beraterin dies erklärt.
Sie hat genau das erlebt. Auch das Betreten des Geschäftes hat sie große
Überwindung gekostet und sie hat vorher geprüft, ob sie auch niemand Bekanntes
sieht.
Derartige negativen Grundannahmen führen zu sehr hohen
sozialen und emotionalen Belastungen, die sich auf psychischer Ebene nachteilig
auswirken können. Je nach Personentyp ist dies äußerst unangenehm und kann
krank machen – bis hin zu einem Burnout. Denn der anhaltende Hörstress, gepaart
mit dem emotionalen Stress, können zu körperlichen Erschöpfungssymptomen
führen.
Den Hörstress bewältigen
Um etwas dagegen zu tun, müssen die Geräusche verstärkt werden, weshalb Hörgeräte notwendig werden. Diese bewirken, dass alle Töne wieder in die Hörverarbeitung geleitet werden. Dort befindet sich der Hörfilter, der dafür zuständig ist, wichtige von unwichtigen Geräuschen zu trennen und so erst gutes Hören zu ermöglichen.
Hat eine Hörminderung eingesetzt, wird der Filter durch die
fehlenden Hörinformationen weniger genutzt und kann häufig nicht mehr korrekt seine
Aufgabe ausführen. Der Hörfilter ist untrainiert. Gelangen die durch das
Hörgerät verstärkten Töne nun zu ihm, kann er mit der Geräuschflut nicht mehr
umgehen und leitet alle Töne weiter. Es entsteht Lärm und erzeugt somit
wiederum Stress. Meistens werden dadurch die Hörgeräte wieder abgelegt.
Um dies zu vermeiden und den Hörfilter wieder zu trainieren, wurde die terzo®Gehörtherapie entwickelt. Durch spezielle Übungen gelingt es Betroffenen nach und nach, wieder wichtige von unwichtigen Geräuschen zu trennen. In Folge dessen kann wieder Gesprächen gefolgt und aktiv an diesen teilgenommen werden. Der Stress wird reduziert, was zu neuer Lebensfreude führt.
Die junge Frau ist begeistert. Sie will keine Zeit
verlieren. Sofort nimmt sie deshalb das Angebot eines Hörtests an und beginnt
daraufhin mit der Gehörtherapie. Zum ersten Termin erhält sie viele
Informationen zum Ohr, dem Hören und den Möglichkeiten einer Hörminderung. Sie
ist überrascht, wie vielfältig diese sein kann und dass sie so individuell wie
ein Fingerabdruck ist.
Eine Gehöranalyse zeigt ihr ganz persönliches Profil. Die junge Frau ist fasziniert davon. Plötzlich ist es nicht mehr lästig, sondern sehr spannend. Die Beraterin erklärt, wie entsprechend die Trainingshörgeräte eingestellt werden und die Gehörtherapie verläuft. Abformungen ihrer Ohren für die individuellen Ohrpassstücke, die einzelnen Beratungstermine für den gesamten Therapieverlauf und die vielen neu gewonnenen Informationen lassen die Frau motiviert und mit neuer Energie nach Hause gehen.
Beginn der Gehörtherapie
Dann ist es endlich soweit. Zum Trainingsanfangsgespräch
kann die junge Frau ihre Fragen, die ihr noch zur Gehöranalyse aufgekommen
sind, loswerden. Ihre Beraterin nimmt sich viel Zeit dafür und beantwortet
alles genau. Dadurch fühlt sich die Frau ernst genommen und sicher. Das braucht
sie jetzt auch, denn zum ersten Mal in ihrem Leben erhält sie Hörgeräte. Der
jungen Frau wird es etwas mulmig bei diesem Gedanken. Doch die Beraterin nimmt
ihr das schlechte Gefühl und passt die Hörgeräte souverän und professionell an.
Und dann das erste Hören mit den Trainingshörgeräten. Es ist
eine Lautstärke, die die junge Frau nicht mehr gewohnt ist. Plötzlich kommen so
viele Geräusche an. Ihre Stimme klingt ganz anders. Ihre Beraterin beruhigt sie
und erklärt, dass das ganz normal ist. Je länger eine Hörentwöhnung
stattfindet, desto stärker ist dieses Gefühl. Das Gehirn muss sich erst wieder
daran gewöhnen, weshalb sie diese Einstellung über den gesamten Termin hinweg
unverändert lässt.
„Genau aus diesem Grund ist es zudem sehr wichtig, die
Hörgeräte ganztags zu tragen“, erklärt die Beraterin weiter. Nur so kann eine
optimale Gewöhnung sichergestellt werden. Andernfalls wird das Gehirn immer
wieder die neu gewonnene Hörfähigkeit als Belastung empfinden, was früher oder
später dazu führen kann, die Hörgeräte nicht mehr zu nutzen. Ziel ist es
jedoch, wieder aktiv am Leben teilhaben zu können und Hörstress zu reduzieren.
Das gelingt nur mit der korrekten Schulung des Gehörs durch konsequentes Tragen
der Hörgeräte.
Das versteht die junge Frau. Wenn sie Sport macht, muss sie
auch die anfänglichen Schwierigkeiten überwinden. Führt sie die Übungen aber
konsequent durch, wird sie mit hoher Fitness belohnt. Verstärkt wird dieser
Gedanke durch die nun durchgeführte Sprachmessung. Das Filtern der wichtigen
Geräusche muss mit der Gehörtherapie trainiert werden.
Und dann wird es
nochmal richtig spannend. Die junge Frau erhält ein Tablet mit einer speziellen
App für das Training. Unter Anleitung der Beraterin testet sie die Funktionalitäten.
Auch erste Übungen führt sie durch. Nachdem sich die Frau sicher in der
Bedienung fühlt und den Ablauf des Trainings verstanden hat, erklärt die
Beraterin den korrekten Umgang mit den Hörgeräten und bespricht die weiteren
Termine. Schließlich vereinbaren sie einen Telefontermin am nächsten Tag. Damit
und mit ihren Arbeitsmaterialien bestückt wird die junge Frau verabschiedet.
Glücklich und motiviert geht sie nach Hause.
Bereits am Nachmittag beginnt sie mit dem Training. Sie ist
gespannt, was möglich ist und ist in freudiger Erwartung, bald wieder gut
Gespräche verstehen zu können. Alles klappt wunderbar. Auch das Abnehmen der
Hörgeräte am Abend und wieder Einsetzen am Morgen gelingt ihr gut. Sie hat das
Gefühl, dass sich ihr Gehirn jetzt schon mehr an die neue Geräuschwelt gewöhnt
hat. All das berichtet sie fröhlich, als ihre Beraterin sie anruft.
Mit konsequentem Training zum guten Verstehen
Bereits eine Woche
später geht die junge Frau zum nächsten Termin ihres Akustikers. In der
Zwischenzeit hat sie täglich trainiert. Das Tragen der Hörgeräte fiel ihr immer
leichter und wurde immer mehr zur Normalität. ‚Eigentlich ist es genauso, wie
täglich eine Brille aufzusetzen. Nur, dass die Geräte abends aus- und morgens
eingeschaltet werden müssen‘, denkt sie sich.
Die Beraterin ist von dem positiven Bericht der jungen Frau
begeistert. Sie lobt die Bemühungen und die Mitarbeit. Dann kontrolliert sie
die Hörgeräte, damit die Einstellungen noch stimmen und die korrekte
Funktionalität sichergestellt ist. Zudem führt sie verschiedene Hörtests durch,
um den Trainingserfolg zu protokollieren und die Hörgeräte nochmals korrekt
einzustellen. Sie motiviert die junge Frau, genau so weiter zu machen, auch mit
den nun folgenden schwereren Aufgaben. Dann verabschieden sich die Frauen
voneinander.
Mit diesem Verlauf glücklich, trainiert die junge Frau auch
die weitere Woche. Die Aufgaben fordern sie wirklich, nicht alles schafft sie
fehlerfrei. Doch sie merkt, dass ihr Hörvermögen besser wird. Ihre Familie und
Freundinnen haben ihr das schon mitgeteilt. Schließlich ist die Woche vorüber
und der nächste Termin beim Akustiker steht an. Erfreut berichtet die junge
Frau von ihren positiven Erfahrungen.
Lebensqualität wiedererlangen
Erneute Hörmessungen
bestätigen den positiven Trainingsverlauf. Anschließend spricht die Beraterin
mit der jungen Frau über ihre weiteren Hörziele und was ihr während des
Trainings positiv, aber auch negativ aufgefallen ist. Welche Wünsche sie sonst
noch an das Hören und Tragen der Hörgeräte hat, möchte die Beraterin wissen. Es
ist ein angenehmes Gespräch, das sie immer näher an ihre eigenen Hörgeräte und
noch weiter an die wieder gewonnene hohe Lebensqualität führt.
Im Verlauf dieses Gespräches kann
die junge Frau verstehen, welche Möglichkeiten gute Hörgeräte bieten, um ein
entspanntes ganztägiges Tragen zu ermöglichen. Wichtig ist ihr, einen großen
Frequenzbereich zu haben, um möglichst geringen Hörstress zu erfahren. „Sonst
wäre ich ja wieder am Anfang“, sagt die junge Frau der Beraterin, welche
zustimmt. Daneben gibt es sinnvolles Zubehör, zum Beispiel zum Telefonieren und
zum induktiven Hören in großen Räumen.
Die Beraterin passt die Trainingshörgeräte entsprechend der
Erkenntnisse aus dem Gespräch an. Mit dieser neuen Einstellung kann die junge
Frau testen, wie sie damit im Alltag zurechtkommt. Im nächsten Termin
beschreibt sie ihre Erfahrungen damit und entscheidet sich nun für ihre
Hörgeräte. Die unterschiedlichen Qualitäten kann sie nun sogar selbst hören,
wodurch ihr die Wahl wesentlich leichter fällt.
Glücklich und zufrieden geht die junge Frau nach Hause. Ihr Alltag ist wieder schön, sie hat wesentlich mehr Energie, ist häufiger unter ihren Kollegen und Kolleginnen und hat Freude bei ihren Kundenterminen. Die junge Frau ist fit und fühlt sich wieder komplett. ‚Das war wesentlich besser als eine Psychotherapie‘, denkt sie sich und freut sich, diesen Weg gegangen zu sein.
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise
lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör
trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die
Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten
zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000
Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der
deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus
einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen
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