Immer mehr und immer jüngere Menschen erkranken an Tinnitus. Dabei fällt auf, dass vielen Jugendlichen der Zusammenhang zwischen überlauter Musik und Hörschädigung nicht bewusst ist. Die Stiftung Tinnitus und Hören Charité hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, so früh wie möglich mit geeigneten Präventionsmaßnahmen dieser Entwicklung entgegen zu wirken. terzo unterstützt dies mit einer Spende über 10.000€.
Glocken klingen und von überall ertönt Weihnachtsmusik. Für
Viele die schönste Zeit im Jahr. Doch immer mehr Menschen können dies nur
eingeschränkt wahrnehmen. Sie leiden an Tinnitus.
Tinnitus als Begleitung eines Hörverlusts
Tinnitus ist häufig eine Begleiterscheinung von Hörverlust. Dabei geht der heutige Stand der Wissenschaft davon aus, dass das Gehirn bei der Entstehung des Ohrgeräusches versucht, einen i.d.R. zunehmenden Hörverlust zu kompensieren und dabei die Aktivität in der zentralen Hörbahn hochreguliert. Der Hörsinn versucht quasi seine Verstärkungsleistung zu erhöhen, indem die betroffenen Areale „sensibler eingestellt“ werden. Die so entstehende übermäßige Aktivität in der zentralen Hörbahn macht Dinge hörbar, die sonst in Alltagsgeräuschen nicht bewusst wahrgenommen werden (z.B. Herzschlag oder Blutrauschen). Die Folge ist die Entstehung eines Ohrgeräuschs.
Ein chronisch gewordener Tinnitus kann jedoch nicht mehr geheilt werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, sich selbst und sein Gehör durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Wie dies geschehen kann, erklärt die Stiftung Tinnitus und Hören Charité in Infobroschüren und verschiedenen Projekten. Dabei ist sie davon überzeugt, dass die Wirkung um so höher ist, je früher mit der Aufklärung begonnen wird.
Projekt Hören und Tinnitus an Kitas
Aus diesem Grund hat sie ein Projekt für Kitas und Schulen
gestartet, um Erzieher/innen zu ermöglichen, über das Hören und die Gefahr der
Hörschädigung sowie deren Auswirkungen zu sprechen und es für die Kinder
erlebbar zu machen. Hierfür hat die Stiftung Tinnitus und Hören Charité einen
entsprechenden Methodenkoffer entwickelt und ein Pilotprojekt in Berliner Kitas
gestartet, das sehr gut angenommen wird. Im zweiten Schritt soll es breit
ausgerollt werden. Bereits jetzt gibt es viele Nachfragen von Erziehern,
Erzieherinnen und Eltern.
terzo unterstützt dieses Projekt mit einer Spende von 10.000€.
Als Hörakustik-Spezialist sind die massiven Auswirkungen eines Tinnitus auf die Lebensqualität und die Psyche der Betroffenen bekannt. Diesem soll möglichst frühzeitig vorgebeugt werden, denn auch ein Gehörtraining und entsprechende Hörgeräte können nicht allen Betroffenen gleichermaßen helfen.
Aus diesem Grund klärt terzo bereits seit längerem mit entsprechenden Blogartikeln und Expertenbeiträgen in Zeitschriften über das Hören und Folgen von Hörverlust auf. Die Spende soll diese Bemühungen weiter unterstützen, damit auch in Zukunft möglichst viele Menschen ihr Leben genießen können, ohne Tinnitus, mit mehr Lebensqualität.
Willst auch Du eine Spende der Stiftung Tinnitus und Hören der Charité Berlin zukommen lassen und das Präventionsprojekt für Kitas unterstützen? Die Charité stellt projektbezogene Spendenmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Hörexperten von terzo haben zur spezifischen Behandlung von Tinnitusbetroffenen die tinnitus care gegründet. tinnitus care hat sich zum Ziel gesetzt, Tinnitus-Betroffene unter Berücksichtigung von neusten Forschungsergebnissen zu Tinnitus, zum Bestmöglichen Behandlungserfolg zu begleiten. Dabei setzen sie auf einen umfangreichen Informationsaustausch, sowie dem innovativen terzo-Therapiekonzept. Weitere Informationen zu der deutschlandweit einzigen Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen können Sie auf der Webseite von tinnitus care nachlesen: www.tinnitus-care.de
Die Vorstellung, sich im Alter an nichts mehr erinnern zu können, wirr zu reden oder sich nicht mehr orientieren zu können, verängstigt. Allzu oft verdrängen wir deshalb Krankheitsbilder wie das der Demenz aus unserem Alltag – zumindest so lange wir nicht selbst oder im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis davon betroffen sind. Dabei ist das Alter – entgegen landläufiger Meinung – längst kein zwingendes Kriterium für das Beginnen oder Fortschreiten einer Demenz.
Demenz
erkennen
Es
gibt circa 50 verschiedene Formen der Demenz, wobei die häufigste die sogenannte
Alzheimer-Demenz ist. Sie hat einen Anteil von rund 60-70 %. Weil die Erkrankung
meist erst im höheren Alter auftritt, ist umgangssprachlich häufig von
Altersdemenz die Rede.1 Doch die Ursachen der einzelnen Formen sind so
vielfältig wie das Krankheitsbild selbst. Alzheimer wird beispielsweise durch
Eiweißablagerungen im Gehirn, welche den Stoffwechsel der Nervenzellen stören, verursacht.
Bei anderen Formen liegen Durchblutungsstörungen vor. Gemein haben alle
Demenzerkrankungen, dass Nervenzellen im Gehirn absterben und die Verbindungen
zwischen den Zellen dauerhaft verloren gehen. Dadurch kommt es schlussendlich
zu den äußerlich erkennbaren Symptomen einer Demenz.2, 1 Zunächst
wird das Kurzzeitgedächtnis geschädigt: Betroffene verlegen häufig Gegenstände,
können sich immer schlechter konzentrieren und werden vergesslich. Es fällt
ihnen immer schwerer, sich besonders in fremden Umgebungen zu orientieren. Auch
die Sprache leidet, weil sich die Erkrankten an alltäglich gebrauchte Wörter
nicht mehr erinnern können.3 Im späteren Verlauf wird das
Langzeitgedächtnis in Mitleidenschaft gezogen. Dann gehen selbst Erinnerungen
an Erlebnisse aus früheren Jahren, etwa der Jugendzeit, nach und nach verloren.
Oder Angehörige werden immer seltener erkannt. Schreitet die Krankheit noch
weiter fort, bauen Betroffene zudem körperlich ab und benötigen neben der
sozialen verstärkt medizinische Hilfe.3
Zusammenhang
von Schwerhörigkeit und Demenz
Doch es gibt Möglichkeiten, dem Krankheitsverlauf vorzubeugen oder ihn abzumildern. Eine davon ist es, Schwerhörigkeit früh zu erkennen und gegebenenfalls entsprechend zu behandeln: Eine Studie des Forscherteams von Frank Lin vom „Johns Hopkins Center on Aging and Health“ in Baltimore/USA bestätigt, dass eine unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko von Demenz und Depression im Alter erhöht. Die Zusammenhänge sind durchaus greifbar: Hören findet zum Großteil im Gehirn statt. Das Ohr selbst nimmt über das Außenohr die Geräusche der Umgebung auf, verstärkt sie im Mittelohr über das Trommelfell und nochmals im Innenohr über die Hörschnecke. Im Anschluss werden sie in elektrische Signale umgewandelt und so an das Gehirn weitergeleitet. Hier werden alle eintreffenden Töne gefiltert, wodurch nur das Wesentliche gehört wird. Erst dadurch wird es möglich, Gesprächen zu folgen und die Fülle der Geräusche nicht als Lärm zu empfinden. Tritt eine Hörminderung auf, gelangen nicht mehr alle Geräusche zum Hörfilter.
Aus diesem Grund baut dieser ab, Nervenzellen gehen verloren und der Verzweigungsgrad des neuronalen Netzes wird reduziert (vgl. Absatz 1: Demenz erkennen). Der Filter verliert an Leistungsfähigkeit und damit nach und nach seine Filterfunktion. Töne, Worte, Klänge und Emotionen werden nicht mehr entschlüsselt: Der Mensch wird unsicher, zieht sich zurück und kann in eine soziale Isolation geraten. Durch die soziale Isoaltion ist das Gehirn zusätzlich weniger Reizen ausgesetzt, was wiederum zu einem erhöhten Demenzrisiko und zu Einschränkungen in der geistigen Leistungsfähigkeit führen kann. Gleichzeitig sind Menschen, die schlecht hören, auch in ihrer räumlichen Wahrnehmung eingeschränkt: Das Gehör ist dafür zuständig, zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt und wie weit entfernt es ist. Der Verlust dieser Fähigkeit verstärkt die Unsicherheit weiter und wirkt sich nicht selten negativ auf die Bewegungsabläufe aus. Im Gegensatz zur Demenz ist dieser Prozess reversibel, weshalb es sich lohnt, bereits frühzeitig Akustiker oder Ohrenarzt aufzusuchen.
Mit
einem Hörtest Demenz vorbeugen
Menschen, die (wieder) gut hören, senken damit auch ihr Risiko, an Demenz zu erkranken. Der Gang zum Hörakustiker kann somit eine Möglichkeit sein, den Ausbruch von Demenz zu verzögern. Experten raten deshalb zu einem jährlichen Hör-Check, welcher unkompliziert und mit wenig (Zeit-)Aufwand Gewissheit über den Hörstatus bringt. Wird ein Hörverlust festgestellt, sollte die Versorgung möglichst frühzeitig beginnen, damit das Gehirn die Informationen verarbeiten kann und nicht verlernt, mit den Sinnesreizen umzugehen. Ein systematisches Gehörtraining (z. B. von Terzo) mit ergänzender Hörgeräteversorgung hilft überdies dabei, den Teufelskreis aus Hörverlust und Isolation zu durchbrechen. So kann geistige (Hör-)Fitness bis ins hohe Alter hinein helfen, einer Demenz vorzubeugen.
Über terzo:
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise
lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör
trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die
Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten
zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000
Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der
deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus
einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen
wählen. www.terzo-zentrum.de
Haerkötter, C. (2001). Kognitive Verhaltenstherapie bei chronischem Tinnitus: Evaluation neuer Ansätze. Eine Studie zu potentiellen Therapieeffekten verbesserter Edukation und apparativer Versorgung mit therapeutischen Rauschgeneratoren. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sozialwissenschaften in der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Eberhard-Karls-Universität, Tübingen.
Hesse, G., & Schaaf, H. (2012). Manual der Hörtherapie (Bd. 1). Stuttgart: Georg Thieme-Verlag KG.
Hörminderung – ein Thema des Alters? Nein. Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Gehör – je nach individueller Genetik und Belastung – schon in jungen Jahren nachlassen kann. Doch immer noch ist Schwerhörigkeit ein Tabuthema und bleibt deshalb bei Betroffenen lange unberücksichtigt. (Hellbrück & Ellermeier, 2004, S. 181ff) (Lazarus, Sust, Steckel, Kulka, & Kurtz, 2007, S. 309, 347, 372)
Mehr Lebensqualität durch gutes Hören
Dabei ist eine frühe Behandlung sehr zu empfehlen. Zum einen
kann der Hörminderung dadurch entgegengewirkt werden, zum anderen wird die
Lebensqualität durch gutes Hören erhalten oder gesteigert. Denn das Gehör ist
dafür zuständig, aktiv in der Gemeinschaft zu sein, Hobbies auszuführen und
auch im Straßenverkehr sicher agieren zu können. Gespräche und damit der
wichtige soziale Kontakt, werden durch Hören ermöglicht.
Eine Studie eines Online-Akustikers[1] aus dem Jahre 2015 belegt dies (Kügle, 2015). Danach haben 81,3% der Befragten wieder mehr Freude am Leben und 71,1% fühlen sich wieder gesünder. Fühlen sich Menschen matt, müde, erschöpft, wird selten an das Gehör gedacht. Daher werden häufig Ärzte aufgesucht oder Ausreden gefunden. Doch die Ergebnisse zeigen, wie wichtig gutes Hören für ein gelungenes und glückliches Leben ist.
„Nicht sehen trennt von den Dingen, nicht hören trennt von den Menschen“ (Immanuel Kant)
Was das bedeutet, wird häufig erst mit zunehmendem Hörverlust spürbar. Unterhaltungen werden anstrengend und belastend. Es ist für Betroffene sehr unangenehm, häufig nachfragen zu müssen. Gleichzeitig kostet es viel Kraft und Energie, den Gesprächen zu folgen. Dies ermüdet schnell, weshalb sich die Menschen vermehrt zurückziehen und so immer mehr den Kontakt zu Mitmenschen verlieren. Sie gelangen in eine soziale Isolation.
Aktiver durch gutes Hören
Durch das Tragen gut angepasster Hörgeräte kann dies vermieden werden. So gaben 61,5% der durch Befragten an, seit dem Tragen der Geräte mehr mit ihren Partnern zu sprechen. Die gesamte Beziehung sei dadurch sogar wieder besser geworden. So gaben 45,7% an, durch Hörgeräte ein erfüllteres Liebesleben zurückerhalten zu haben.
Aber nicht nur in der Beziehung zum Partner sind positive
Veränderungen zu vermerken. Das gesamte Verhalten wird positiv beeinflusst,
denn mit dem besseren Hören wird auch das Selbstbewusstsein der Betroffenen
gesteigert. Dies gaben 76,1% der Studienteilnehmer an. Auch führe die
zurückgewonnene Sicherheit im Straßenverkehr, wie es durch 77% der Befragten
bestätigt wird, zu mehr Unternehmenslust.
Die Menschen werden wieder aktiv,
gehen in die Öffentlichkeit und nehmen am wichtigen Sozialleben teil. Das wirkt
sich sowohl in der Freizeit als auch im Berufsleben positiv aus. So sagten 56,2%
der Befragten, dass sie wieder mehr mit ihrer Familie unternehmen.
Auch Hobbies werden demnach wieder vermehrt wahrgenommen. Danach
unternehmen 58,6% der Befragten wieder mehr in ihrer Freizeit. Allein das
steigert das Wohlbefinden der Betroffenen. Die Aktivierung des Körpers, die
frische Luft, die gute Laune – das und noch einiges mehr tragen weiter dazu
bei.
Wir schenken Ihnen Gehör
Zögern Sie daher nicht, zu Ihrem Hörakustiker zu gehen, wenn Sie das Gefühl einer Hörminderung haben. Dieser schenkt Ihnen Gehör und berät Sie individuell. Lassen Sie sich dabei nicht nur Hörgeräte geben, sondern achten Sie auch darauf, dass Ihnen eine Gehörtherapie am besten vor der eigentlichen Hörgeräteanpassung angeboten wird. Denn erst durch diese wird gutes Hören möglich.
Works Cited
Hellbrück, J., & Ellermeier, W. (2004). Hören – Physiologie, Psychologie und Pathologie (2. Ausg.). Göttingen: Hogrefe-Verlag.
Kügle, P. M. (14. Juli 2015). Mehr hören – mehr leben – mehr lieben. Abgerufen am 21. Mai 2019 von Presseportal: https://www.presseportal.de/pm/107493/3070837
Lazarus, H., Sust, C. A., Steckel, R., Kulka, M., & Kurtz, P. (2007). Akustische Grundlagen sprachlicher Kommunikation. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
Nicht das Alter ist ausschlaggebend für eine Hörminderung, sondern die Belastung durch verschiedene äußere und innere Faktoren. Ein Hörverlust kann deshalb schon sehr früh auftreten. Er wird jedoch von den meisten Betroffenen ignoriert und trotz immer deutlich werdender Anzeichen nicht oder nicht adäquat behandelt. Mit entsprechenden Folgen.
Ursachen und Auftreten einer Hörminderung
Verursacht wird eine Hörminderung durch die mit dem Alter zunehmende Belastung des Ohres durch Schall, zum Beispiel Lärm im Berufsleben oder im Alltag. Aber auch andere Faktoren können eine Hörminderung hervorrufen: So können sich unter anderem Medikamente, Krankheiten oder Durchblutungsstörungen des Innenohres, aber auch Stress, eine unangepasste Ernährungsweise und altersbedingte Veränderungen im Hörsystem negativ auf das Hörvermögen auswirken.1, 2 Das Risiko, eine Schwerhörigkeit zu erleiden, steigt also natürlicherweise mit zunehmendem Alter. Doch Betroffene warten meist sehr lange – im Durchschnitt 10 Jahre – bis sie einen HNO-Arzt oder Akustiker aufsuchen beziehungsweise eine Hörgeräteversorgung in Anspruch nehmen.3, 4 Erst, wenn es „5 vor 12“ oder zu spät ist, wird schließlich im hohen Alter eine Erstversorgung mit Hörgeräten vorgenommen.
Anstrengung, Erschöpfung, soziale Isolation
Meist geschieht das Zögern zum Handeln nicht
aus Unwissenheit. Betroffene merken trotz schleichendem Prozess recht früh,
dass ihr Hörvermögen nachlässt.2 Sie
ignorieren es jedoch zunächst und ziehen sich häufig immer stärker aus der
Gesellschaft zurück: Gespräche fallen ihnen zunehmend schwer und es ist ihnen
peinlich, wenn sie vermehrt ihre Gesprächspartner nicht verstehen und
nachfragen müssen. Unterhaltungen zu folgen, benötigt viel Konzentration und
Aufmerksamkeit und trotzdem kommen die Betroffenen irgendwann nicht mehr mit. Oft
stellt sich deswegen bereits früh am Abend eine übermäßige Erschöpfung ein.
Tabuthema Schwerhörigkeit
Sich einen vermeintlichen Makel, eine Schwäche einzugestehen, bedarf persönlicher Stärke. Im Fall einer eintretenden oder fortgeschrittenen Hörminderung gleich doppelt: Neben der grundsätzlichen Angst oder dem Hemmnis vor Veränderung haftet der Schwerhörigkeit zusätzlich ein völlig überholtes gesellschaftliches Bild an: Es ist nicht „angesehen“ oder gar „schick“, Hörprobleme zu haben und entsprechende Hilfsmittel zu nutzen. Entgegen einer Brille, die nicht nur als Sehhilfe, sondern ebenso als modisches Accessoire gilt, bewirkt ein Hörgerät, dass dessen Träger als „alt“ abgestempelt wird. Dadurch wird Schwerhörigkeit zu einem Tabuthema, in Konsequenz der Hörverlust durch die Betroffenen so lange wie möglich ignoriert.2
Jeder Fünfte ist betroffen
Dabei stehen Betroffene nicht alleine da. Eine
Studie des Instituts für Hörtechnik und Audiologie der Jade Hochschule in
Oldenburg ergab, dass ausgehend von der Bevölkerungsstatistik 16,2 Prozent der
Erwachsenen in Deutschland an einer Hörminderung leiden. Das sind insgesamt
11,1 Millionen Menschen. Jährlich sollen zudem 150.000-160.000 Betroffene
hinzukommen, so die Prognose der Studie.5 Auch andere Untersuchungen
kommen zu gleichen oder ähnlichen Ergebnissen.2
Gesundheitliche Risiken durch Hörverlust
Die Studienergebnisse unterstreichen die
Wichtigkeit des Themas „Hören“ und die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung.
Denn neben dem sinkenden akustischen Verstehen gehen mit dem Hörverlust
zahlreiche weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen einher. Das Hörvermögen
dient der Orientierung, dem Richtungshören und dem Feststellen von
Entfernungen. Dies nicht mehr zu können, führt zu zahlreichen psychischen und
physischen Problemen: Beispielsweise kommt es zu einem kognitiven Abbau, dem
durch adäquate Hörgeräteversorgung entgegengewirkt werden könnte.6, 7
Die zunehmende berufliche, familiäre oder soziale Isolierung8, 1, 2 schränkt
das physische, emotionale und soziale Wohlbefinden der Betroffenen erheblich
ein.9, 10, 11 Damit sinkt automatisch auch die Lebensqualität –
insbesondere älterer Menschen – und führt zu einem wachsend schlechten
gesundheitlichen Allgemeinzustand, bis hin zu Gemütserkrankungen wie Depression
und Ängsten.12, 2
Hörverlust bewusst machen, aktiv werden
Der technische Fortschritt bei Hörgeräten kann kombiniert mit einer gezielten Gehörtherapie bereits frühzeitig individuelle Hörschäden beheben und damit gesundheitliche (Spät-)Folgen vermeiden. Tabus zu brechen, sich möglichst kurzfristig den Hörverlust bewusst zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, ist für Betroffene, Angehörige und die Gesellschaft unumgänglich: „Lebensqualität ist dazugeHÖREN!“
Über
terzo:
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise
lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör
trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die
Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten
zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000
Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der
deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus
einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen
wählen. www.terzo-zentrum.de
Literaturverweise:
Hellbrück, J. & Ellermeier, W., 2004. Hören – Physiologie, Psychologie und Pathologie. 2. Hrsg. Göttingen: Hogrefe-Verlag.
Lazarus, H. et al., 2007. Akustische Grundlagen sprachlicher Kommunikation. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
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Davis, A. et al., 2007. Acceptability, benefit and costs of early screening for hearing disability: a study of potential screening tests and models. Health Technology Assessment, 11(42).
von Gablenz, P. & Holube, I., 2015. Prävalenz von Schwerhörigkeit im Nordwesten Deutschlands, Ergebnisse einer epidemiologischen Untersuchung zum Hörstatus. HNO, Band 63, S. 195-214.
Lin, e. a., 2011. Hearing loss and incident demencia.. Arch Neurol, 65(2), S. 214-220.
Amieva, e. a., 2015. Self-reporting hearing loss, hearing aids and cognitive decline in elderly adults: a 25-year study. JAGS, Band 63, S. 2099-2104.
Zahnert, T., 2011. The differential diagnosis of hearing loss.. Deutsches Ärzteblatt Int., 108(25), S. 433-444.
Robert Koch-Institut, 2014. Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2012“. Hörbeeinträchtigungen.
Robert Koch-Institut, 2006. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Hörstörungen und Tinnitus, Band 29.
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